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Der <a>Tag und Barrierefreiheit: Worauf man achten sollte

Der <a>-Tag ist eines der wichtigsten HTML-Elemente im Web. Er dient dazu, Verlinkungen zwischen Seiten, Dokumenten oder externen Inhalten herzustellen. Damit Websites barrierefrei im Sinne des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) und der EU-Richtlinie EN 301 549 gestaltet sind, muss auch der Einsatz von Links bestimmte Anforderungen erfüllen.

In diesem Artikel zeigen wir, wie man <a>-Elemente zugänglich gestaltet – für Menschen mit und ohne Einschränkungen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Aussagekräftiger Linktext
  2. Verwendung des title-Attributs
  3. Visuell versteckter, aber lesbarer Text (.sr-only)
  4. Nutzung von aria-label oder aria-describedby
  5. Zielverhalten klar machen
  6. Fazit

1. Aussagekräftiger Linktext

Der Text innerhalb des <a>-Tags sollte klar und selbsterklärend sein – auch außerhalb des Kontexts.

❌ Schlecht:

<a href="/infos">Mehr</a>

✅ Besser:

<a href="/infos">Mehr Informationen über unser Unternehmen</a>

Screenreader-Nutzer:innen können sich alle Links auf einer Seite vorlesen lassen. „Mehr“ oder „Hier klicken“ sagt dann nichts über den Zielinhalt aus.

2. Verwendung des title-Attributs

Das Attribut title kann hilfreiche Zusatzinfos geben – aber nicht als alleinige Beschreibung!

<a href="/downloads/agb.pdf" title="AGB als PDF-Datei (öffnet in neuem Fenster)" target="_blank" rel="noopener"> Allgemeine Geschäftsbedingungen </a>

Hinweis: Das title-Attribut sollte nicht die einzige Informationsquelle sein, da es

  • nicht zuverlässig von Screenreadern vorgelesen wird
  • auf Touch-Geräten schwer zugänglich ist

3. Visuell versteckter, aber lesbarer Text (.sr-only)

Wenn du z. B. nur ein Icon als Link verwendest, kannst du einen für Screenreader sichtbaren, aber für Sehende unsichtbaren Text ergänzen:

<a href="/login"> 🔐 <span class="sr-only">Login für Franchisepartner</span> </a>

Beispiel-Stil für .sr-only:

.sr-only {

position: absolute;

width: 1px;

height: 1px;

padding: 0;

margin: -1px;

overflow: hidden;

clip: rect(0, 0, 0, 0);

white-space: nowrap; border: 0;

}

Damit bleibt der Text für Screenreader zugänglich, ohne das Layout zu beeinflussen.

4. Nutzung von aria-label oder aria-describedby

Was ist aria-label?

aria-label wird verwendet, um einem Element – z. B. einem Link oder Button – eine alternative, beschreibende Bezeichnung zu geben, die von Screenreadern vorgelesen wird, aber nicht sichtbar ist.

Wann verwenden?

  • Wenn der sichtbare Inhalt nicht aussagekräftig genug ist (z. B. nur ein Icon).
  • Wenn man einen alternativen Text für Screenreader angeben möchte.

Beispiel:

<a href="/profil" aria-label="Benutzerprofil aufrufen"> <img src="profil-icon.svg" alt=""> </a>

Hinweis: Verwende aria-label nicht gleichzeitig mit sichtbarem Text, denn Screenreader nutzen dann nur das Label und ignorieren den sichtbaren Linktext.

Was ist aria-describedby?

aria-describedby verknüpft ein Element mit einem anderen Element, das zusätzliche erklärende Informationen enthält. Diese Infos werden zusätzlich zum eigentlichen Text vorgelesen, wenn das Element fokussiert wird.

Wann verwenden?

  • Wenn du ergänzende Beschreibungen hast, z. B. zu einem Link, Button oder Formularfeld.
  • Wenn du Tooltips oder versteckte Beschreibungen zugänglich machen möchtest.

Beispiel:

<a href="/kontakt" aria-describedby="kontaktinfo">Kontakt</a> <p id="kontaktinfo" hidden> Unsere Kontaktseite enthält E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten. </p>

So funktioniert das: Screenreader lesen zuerst „Kontakt“, danach auch den versteckten Text im Element mit der ID kontaktinfo.

5. Zielverhalten klar machen:

Wenn ein Link ein neues Fenster oder einen externen Inhalt öffnet, sollte das für Nutzer:innen klar erkennbar sein – idealerweise visuell und programmatisch:

<a href="https://externe-seite.de" target="_blank" rel="noopener" title="Externe Seite – öffnet in neuem Fenster"> Externe Seite <span aria-hidden="true">🔗</span> <span class="sr-only">(öffnet in neuem Fenster)</span> </a>

Fazit

Barrierefreie Links verbessern nicht nur die Zugänglichkeit für Menschen mit Einschränkungen – sie machen jede Website verständlicher, klarer und benutzerfreundlicher. Ein sauber gestalteter <a>-Tag ist ein kleiner, aber entscheidender Baustein für inklusive Webentwicklung.