Wenn von Barrierefreiheit die Rede ist, denken viele zuerst an Menschen mit Behinderungen. Barrierefreiheit betrifft jedoch weitaus mehr Menschen - sie ist ein zentrales Element eines inklusiven und universellen Designs, das allen Menschen zugute kommt. In diesem Artikel erweitern wir den Blick auf Barrierefreiheit und zeigen, warum sie auch für ältere Menschen, Menschen mit vorübergehenden Einschränkungen, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Menschen mit kognitiven Einschränkungen wichtig ist.
Mit zunehmendem Alter lassen oft Seh- und Hörvermögen, Feinmotorik oder kognitive Fähigkeiten nach. Auch ohne formale Behinderung stoßen viele ältere Menschen im Alltag auf Barrieren - vor allem in digitalen Umgebungen.
Typische Herausforderungen:
Barrierefreie Lösungen:
Ein Gipsarm, eine Augenoperation, eine akute Erkrankung - viele Menschen haben vorübergehende Einschränkungen, die ihnen den Zugang zu Informationen oder Bediensystemen erschweren.
Einige Beispiele
Lösungen:
Weit mehr als Rollstuhlnutzer*innen sind auch Eltern mit Kinderwagen, Schwangere, Menschen mit Gehhilfen oder chronischen Schmerzen von Mobilitätseinschränkungen betroffen. Für sie sind physische und digitale Barrieren gleichermaßen problematisch.
Typische Probleme:
Mögliche Lösungen:
Barrierefreiheit betrifft auch Menschen mit Lernschwierigkeiten, Autismus, ADHS, Legasthenie oder psychischen Störungen wie Angststörungen. Sie profitieren von klar strukturierten, einfach formulierten und visuell unterstützten Inhalten.
Barrieren der kognitiven Zugänglichkeit:
Barrierefreies Design:
Barrierefreiheit bedeutet, Produkte, Dienste und Umgebungen so zu gestalten, dass sie für möglichst viele Menschen nutzbar sind – ohne Anpassung. Richtlinien wie die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) und das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) tragen dazu bei, dass dieser Anspruch auch gesetzlich verankert wird.
Barrierefreiheit ist keine Nische – sie ist ein Qualitätsmerkmal und eine gesellschaftliche Verantwortung.
Die Barrierefreiheit ist weit mehr als nur ein technisches Kriterium. Sie ist ein Zeichen von Empathie, Fortschritt und Respekt. Wer heute nicht betroffen ist, kann morgen durch Alter, Unfall, Krankheit oder Lebensumstände selbst Barrieren erfahren. Deshalb gilt: Barrierefreiheit schafft Teilhabe für alle - heute und in Zukunft.